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Akrobatische Clownereien

Rigol und Torf in der Stadtbibliothek

Von Claudia Sieberath

"Es ist tausendmal mehr Wert, wenn ein guter Clown eine Stadt betritt, als 30 mit Medikamenten beladene Esel." Mit diesem alten arabischen Zitat begrüßte Susanne Delp, Leiterin der Rosenheimer Stadtbibliothek, die weit über 100 Gäste zu den ersten abendfüllenden Clownereien seit Bestehen der Stadtbibliothek am Salzstadel. Gleich zu Beginn der abwechslungsreichen Show, die vom Förderverein der Stadtbibliothek finanziell unterstützt wurde, entführte das oberbayerische Clownduo Torf, alias Emmeran Heringer aus Rosenheim, und Rigol, alias Stefan Pillokat aus Markt Schwaben, ihre Zuschauer in bester Jahrmarkttradition in ein Abnormitätenkabinett mit Marionettentheater.

Ein temporeiches Irish-Dance-Solo von Torf folgte der irrwitzigen Umkleideaktion zweier "Herren" an einer Bushaltestelle. Bei einem lehrreichen Stück über Gier und Angst bezog Torf mit seinem einnehmenden Charme und faszinierenden Mimik erstmals das Publikum aktiv mit ein. Ein melodiöses Pfeifduell mit bekannten Liedern von "What a wonderful world" bis zu "Biene Maja", das Rigol trotz starker Bronchitis meisterhaft bewältigte, löste ebenso Szenenapplaus aus, wie die skurrilen Episoden mit großen Masken, bei denen ganz ohne Worte von den ausgebildeten Clowns lebhaft und mitreißend Geschichten über das Verhältnis "Arzt und Patient" sowie "Fußballer" erzählt wurden.

Bei einer "heiligen indischen Zeremonie" mussten die Zuschauer gleich nach der Pause nicht nur als Kerzenleuchter assistieren, sondern auch als Träger eines in Trance versetzten Gurus (Rigol), dessen perfekte Körperbeherrschung Bewunderung hervorrief. Als Tango tanzende Schlangenblume, die Frau Eleonore (Torf) mitsamt ihrem "Tao der Liebe" in den Blumentopf lockte und als waghalsige Akrobaten bewiesen die vielseitigen Künstler ihr sportliches Talent und begeisterten ihr Publikum.

Nach lang anhaltendem Schlussapplaus mit Blumengabe freute sich Rigol ganz besonders auf seinen lang ersehnten "Eukalyptusaufguss". Sonderapplaus für den jungen Mann, der trotz Krankheit gemeinsam mit Torf eine tolle Show abgeliefert hatte.

(Oberbayerisches Volksblatt, 17.3.2007)


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