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Magischer Minimalismus trifft herzhaften Humor

Die Clowns Rigol und Torf bieten im Stadttheater mit ihrem Programm "Solo für zwei" Körperkabarret vom Feinsten.

Erding - Magischer Minimalismus: Mit karg eingesetzter Bühnenmaschinerie, dafür mit einem umso höheren Einsatz der eigenen Ausdruckskraft und einer unglaublich differenzierten Körpersprache zauberten die beiden Clowns Rigol (Emmeran Heringer) und Torf (Stefan Pillokat) am Wochenende ein skurriles Programm auf die Bühne des Erdinger Stadttheaters. Wer stille Komik mit nostalgischem Zirkusflair liebt, der kam an diesem Abend voll auf seine Kosten.

Gleich zu Beginn schuf das Duo eine poetische Jahrmarktatmosphäre, bei der man den Duft von gebrannten Mandeln zu schnuppern glaubte. Und dann begann sich das Karussell der Schausteller, Glücksritter, gestrandeten Existenzen und ewigen Kinder zu drehen. Da warteten zwei an der Haltestelle, beäugten sich, spielten mit Blicken und Regenschirmen, bis plötzlich der eine die Klamotten des anderen trug. Eine mächtige Zauberblume umstrickte im Tangoschritt die brave Hausfrau und entführte sie im Blumentopf zu erotischen Abenteuern.

Als der ehrwürdige Guru seine Aufwartung machte, starren Blicks durch den Zuschauerraum auf die Bühne schritt und dabei von seinem Helfer angepriesen wurde, war die Grenze zwischen Publikum und Akteuren gänzlich aufgelöst worden. Einige Zuschauer fanden sich auf der Bühne wieder. Der Marktschreier kokettierte mit einer Zuschauerin. Unnachahmlich war wohl die Pfeifnummer der beiden Clowns. Hier entwickelten die zwei ein witziges Minidrama, in dem sie sich virtuos Stücke und Chansons zupfiffen, deren ganz spezielle Reihung letztlich eine ganze Geschichte erzählte. Als beiden Körper-Kabarettisten aneinandergerieten, duellierten sie sich pfeifend mit Katschaturians "Säbeltanz" und watschten sich quasi mit den Tönen ab, um späte zu "Ein Freund, ein guter Freund" wieder einträchtig Frieden zu schließen.

Die Zuschauer ließen sich von Rigol und Torf in den Bann ziehen. Herzhaftes Lachen erfüllte den Raum. Traurig war nur für die beiden Akteure, dass nicht mehr Leute gekommen waren. Den Clowns und dem Stadttheaterteam hätte man ein volles Haus gewünscht.

Publikumsstimme

Julia Rackl (15), Schülerin aus Markt Schwaben

"Ich finde die beiden Clowns sehr lustig. Man ist beim Zuschauen die ganze Zeit nur am Schmunzeln und das Publikum wird mit in die Show einbezogen. Das ist gut."

(Münchner Merkur/Erding, 8.5.2007)


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